Nicola Förg – Böse Häuser

Kommissarin Irmi Mangold ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Da sie von einem Bauernhof stammt, sucht sie etwas Adäquates, nicht ganz so weit von ihrem Arbeitsplatz Garmisch-Partenkirchen entfernt. In engen Wohnungen fühlt sie sich nicht wohl. Seit kurzer Zeit wohnt sie im Haus von Fridtjof Hase. Auch wenn sie schon viele Jahre zusammengearbeitet haben, war ihre Beziehung rein beruflicher Natur. In letzter Zeit hat sich aber zwischen ihnen eine Beziehung entwickelt, die so weit gediehen ist, dass sie gemeinsam ihre weitere Zukunft verbringen wollen. Dafür suchen sie einen Hof und müssen entdecken, dass in den vergangenen Jahren ein wahrer Ausverkauf an Immobilien stattgefunden hat. Es ist chic einen zweiten Wohnsitz auf dem Land zu haben. Die Preise sind exorbitant gestiegen, meist unbezahlbar. Während einer Hausbesichtigung beobachtet Irmi einen roten Punkt. Sie bemerkt das der von draußen kommt. Sie hört ein zischendes Geräusch und neben ihr sackt ein Mann zusammen, der genau wie Irmi und Fridtjof Hase den Hof besichtigt hat. Der Mann ist tot, er wurde erschossen. Bei dem Toten handelt es sich um einen Geschäftsmann der Nobelautos verkauft. Irmi Mangold ist hier nicht als Kommissarin zuständig, wird aber gefragt, ob sie mit ihrem Weilheimer Kollegen Gerhard Weinzirl zusammenarbeiten kann. Die Ermittlungen beginnen. Der Hausbesitzer ist ein verschlossener Biobauer, der Makler erscheint zu verkaufstüchtig. Beide haben eine fragwürdige Legende. Im Immobiliengeschäft geht es um riesige Geldbeträge. Irmi Mangold und Gerhard Weinzirl stoßen bei ihren Ermittlungen auf Gier, Neid und Hass. Spuren führen ins Berlin nach der Wende. Die Kommissare stoßen auf längst vergangene Vorfälle und plötzlich sind beide unauffindbar.

Nicola Förg ist eine routinierte Schriftstellerin. Ihre Romane sind Bestseller. Sie ist für ihr Engagement in Natur- und Tierschutz bekannt. Diese Interessen lässt sie auch in ihre Kriminalromane einfließen. Die Protagonistin Hauptkommissarin Irmgard Mangold ist ein Charakter, mit dem sich die Leser gut identifizieren können. Sie ist optisch durchschnittlich, eher kräftig gebaut als schlank, geschieden, legt keinen großen Wert auf Mode und hat kein großes Interesse zu kochen. Sie stammt von einem Bauernhof und hat ihr zuhause nach der Heirat ihres Bruders verlassen. Ab und zu hatte sie Beziehungen, die meist schwierig waren. Jetzt hat sie endlich einen Mann gefunden, mit dem sie sich ein weiteres Leben vorstellen kann. Als Ermittlerin setzt sie ihre große Sensibilität für Zwischentöne ein. Sie schaut genau hin und kann einiges wegstecken. Das benötigt sie auch für diesen Fall, denn sie ist persönlich involviert. Endlich ist sie bereit einen neuen Lebensabschnitt anzugehen und wird in einen unappetitlichen Mordfall hineingezogen, der sie und ihren Kollegen in große Gefahr bringt. Nicola Förg ist wieder ein großartiger Roman gelungen. Bei jedem neuen Thema lernt man etwas dazu. Es ist immer wieder ein Vergnügen, mit Irmi Mangold und ihrem Team auf Täterjagd zu gehen

Text: Jutta Engelmayer
Nicola Förg – Böse Häuser, PB, 16€
Pendo, ISBN 978-3-86612-497-4

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