Unerklärliche Anschläge in den USA greifen um sich. Zusammenhanglos werden Militärs und Geheimdienstleute in ihrem privaten Umfeld angegriffen und ermordet. Zudem werden im Ausland Undercoveragenten des CIA enttarnt und hingerichtet. Beauftragt vom US-Präsidenten Jack Ryan, versuchen die Geheimdienste und IT`ler die Sicherheitslücke zu finden, die es externen Mächten augenscheinlich ermöglicht, die interne Struktur der US-Behörden für ihre Zwecke zu nutzen. Völlig aus der Kontrolle gerät die Situation, als Kommandos des IS die Amerikaner direkt in ihren Städten angreifen. Jack Ryan muss handeln und bringt damit unmittelbar seine eigenen Kinder in Gefahr.
„Anschlag auf den Präsidenten“ ist der 22. Roman über das Jack Ryan Universum. Tom Clancy ist bereits im Jahr 2013 verstorben. Als Bestsellerautor mit über 100 Millionen verkauften Büchern ist sein Name immer noch ein Verkaufstrigger. Das aktuelle Buch hat der ehemalige Clancy Rechercheur Mark Greaney geschrieben. Dem allerdings die schreiberische Raffinesse eines Tom Clancy völlig abgeht. Dies zeigt sich auch an der Handlungsarmut des aktuellen Plots. Zwar mit einer guten, politisch aktuellen Grundidee ausgestattet, bleibt der 700 Seitenroman seltsam blass. Irreführend zudem der deutsche Titel „Anschlag auf den Präsidenten“, im Original „True Face and Allegiance“ (Loyalität). Wer das Jack Ryan Universum kennenlernen will, sei da eher auf die Tom Clancy Klassiker oder die Jack Ryan Fernsehserie verwiesen.
Text: Ulf Engelmayer
Tom Clancy / Mark Greaney – Anschlag auf den Präsidenten, HC, 26€
Heyne, 978-3-453-27231-6