Christelle Dabos – Die Spiegelreisende

Die Spiegelreisende ist eine als Tetralogie angelegte Fantasy Romanserie der Französin Christelle Dabos. Im Juni erschien der 4. und letzte Teil.
Die Geschichte handelt von Ophelia, die in einer zerfallenen Welt lebt. Übrig von den ehemaligen Landmassen sind nur noch sogenannte Archen. Auf jeder Arche lebt als Oberhaupt ein Familiengeist. Jeder von ihnen hat besondere Fähigkeiten. Geschaffen wurden diese Familiengeister von Eulalia Gort, die im großen Krieg ihre Familie verlor. Ihre Welt wurde zerstört. Übrig blieben die Archen.
Ophelia lebt auf der Arche Anima. Dort ist Artemis der Familiengeist. Die Menschen auf der Arche sind ihre Verwandtschaft. Direkte Nachkommen haben besondere Kräfte. Auf Anima ist der Animismus verbreitet. Gegenständen kann Leben eingehaucht werden oder Veränderungen und Reparaturen vorgenommen werden. Ophelia hat besondere Gaben. Sie kann mit ihren Händen Gegenstände lesen. Je älter ein Gegenstand ist, umso interessanter für Ophelia. Um nicht alles was sie berührt auszulesen, sind ihre Hände mit Handschuhen geschützt. Ihre zweite Eigenschaft ist das Spiegelreisen. Das hat sie von ihrem Vater geerbt. Sie kann durch Spiegel Räume verlassen und in anderen Spiegeln oder glänzenden Oberflächen nahe und entfernte Räume betreten. Als Kind hatte Ophelia einen Spiegelunfall. Sie wurde von einem Schatten, den sie im Spiegel sah, gebeten ihn zu befreien. Dabei blieb sie stecken. Alle ihre Zellen wurden verdreht. Die Folgen davon waren ein unsicherer Gang, der ihr oft als Tollpatschigkeit ausgelegt wurde. Ophelia sollte bereits zwei Mal verheiratet werden. Sie lehnte ab. Ein drittes Mal konnte sie nicht verhindern. Ihr zukünftiger Mann, ein Adliger von der Arche Pol, reist nach Anima um seine Braut abzuholen. Er ist ein kühler, abweisender Charakter. Ophelia muss ihn in eine Welt folgen, die ihr all ihre Kraft abfordert. Wie sie ihren Verlobten kennen und schätzen lernt ist der Beginn einer unglaublichen Geschichte, der über vier Bände erzählt wird. Dabei haben Ophelia und Thorn viele Abenteuer und Krisen zu überstehen.
Wer sich in den ersten Band eingelesen hat, wird unwillkürlich süchtig nach den anderen Büchern. Jetzt kann man sich den Luxus gönnen, alle vier Bände hintereinander zu verschlingen. Am Schluss steht der Wunsch nach weiteren Geschichten von dieser fantastischen Welt. Die Autorin verfügt über eine schier unendliche Fantasie und Erzählkraft, die bereits mit Preisen gewürdigt worden ist.

Text: Jutta Engelmayer
Christelle Dabos – Die Spiegelreisende (4 Bände), HC, 72€
Insel Verlag

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