Alex Beer – Felix Blom – Der Häftling aus Moabit

Berlin 1878 – Auf den Kaiser wurden zwei Attentate ausgeübt und in der Stadt wird der Kongress erwartet. Die Straßen sind voller Polizeipräsenz. Felix Bloom war der König der Diebe. Ausgerechnet für eine Tat, die er nicht begangen hat, wird er verhaftet und zu einer dreijährigen Gefängnishaft verurteilt. Abzusitzen in dem berüchtigten Zellengefängnis Moabit. Die Gefangenen wurden streng voneinander separiert. Selbst beim Gottesdienst wurden die Insassen durch Wände getrennt. Die Isolation hat dort so manchen Verurteilten in den Wahnsinn getrieben. Felix Blom hat seine Zeit abgesessen und wird entlassen. Er hat Auflagen bekommen. Innerhalb der nächsten drei Tage muss er eine Unterkunft und eine Arbeitstätigkeit nachweisen. Das ihm zustehende Geld, durch seine Arbeit im Gefängnis, wird ihm erst nach Vorlage dieser Belege ausbezahlt. Mittellos steht er auf der Straße. Sein gesamter Besitz und seine frühere Wohnung wurden nach seiner Verhaftung konfisziert. Blom sucht seinen früheren Ziehvater auf und bittet ihn um Hilfe. Der alte Ganove ist zunächst nicht sehr erfreut, denn Blom ist vor einigen Jahren aus dem Geschäft ausgestiegen. Trotzdem vermittelt er ihm eine Wohnung. Ausgerechnet in Bloms altem Kiez, den er nie wiedersehen wollte. Dort angekommen lernt Felix Blom seine Nachbarin Mathilde Voss kennen. Eine Frau die als Prostituierte ausgestiegen ist und jetzt als Privatdetektivin arbeitet. Ihre Wohnung ist ihr Büro. Blom bietet Mathilde eine Zusammenarbeit an. Als alleinstehende Frau ist es schwierig anerkannt zu werden.  Blom erhält von ihr eine Arbeitsbestätigung.
Als in Berlin ein junger Mann erschossen aufgefunden wird, entdeckt die Polizei bei ihm eine Postkarte. Eine Aufforderung sich innerhalb von 30 Stunden zu töten oder getötet zu werden. Auch Blom erhält so eine Karte. Sie wurde unter seiner Tür durchgeschoben. Gibt es Zusammenhänge zwischen den totbringenden Nachrichten? Die Zeit läuft und Blom fängt an zu ermitteln.
Alex Beer wurde in Bregenz geboren. Sie studierte Archäologie. Bekannt wurde sie durch ihre historischen Kriminalromane mit dem Inspektor August Emmerich, die im Wien nach dem ersten Weltkrieg spielen. Der vorliegende Roman „Felix Blom – Der Häftling aus Moabit“, ist eine neue Krimireihe, die in Berlin angesiedelt ist. Diese Mal handelt es sich um einen angehenden Detektiv. Felix Blom ist ein interessanter Charakter. Aus dem Proletariat stammend, hat er sich mit viel Fleiß und Geschick zu einem Meisterdieb hochgearbeitet. Er ist der Beste in seinem Metier und wird von der Polizei beobachtet, kann aber nicht überführt werden. Eine Frage der Ehre für die preußische Polizei. Ein Roman mit Potential. Die Hauptcharaktere wurden eingeführt und sind entwicklungsfähig. Der historische Hintergrund in Berlin bietet genug Material für weitere Aufträge der neu gegründeten Detektei. Ein gelungener Start für ein neues Ermittlerteam.

Text: Jutta Engelmayer
Alex Beer – Felix Blom – Der Häftling aus Moabit, PB, 17€
Limes, ISBN 978-3-8090-2759-1

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