Langsam hat man auch in Deutschland gemerkt: die Norweger, die können schreiben – und zwar ziemlich gut. Jetzt ist ein neuer Roman von Matias Faltbakken erschienen, der in seiner ersten Profession ein sehr erfolgreicher bildender Künstler ist. Seine literarischen Arbeiten wie z.B. sein Debütroman „The Cocka Hola Company“ und „The Hill“, wurden von Kritikern und Lesern gleichermaßen gefeiert. „Wir sind fünf“ dreht sich um das zunächst beschaulich, langweilige Leben der Familie Blystad, die in einem kleinen Kaff in der Nähe von Oslo, nach wilden Jugendjahren zurückgezogen mit ihren zwei Kindern lebt. Nummer Fünf im Leben der Familie ist zunächst die Hündin Snusken, die von den Kindern abgöttisch geliebt wird. Eines Tages ist sie verschwunden, danach ist nichts mehr wie es war. Der Vater, Macho Typ mit großer handwerklicher Begabung, zieht sich in seiner exzellent eingerichteten Garagenwerkstatt zurück. Gemeinsam mit einem Freund aus drogenbewegten Studienzeiten, erschafft er etwas, das in kurzer Zeit unkontrolliert in dem kleinen Ort sein Unwesen treibt. So entwickelt sich aus der anfangs etwas possierlichen Familiengeschichte ein veritabler Alptraum.
Das Faltbakken erzählen kann und genau hinschaut, wusste man spätestens seit seinem Roman über das Restaurant „The Hill“. In „Wir sind Fünf“, entfaltet sich seine ganze literarische Wucht, die zu nachhaltigen Eindrücken beim Leser führt.
Text: Ulf Engelmayer
Matias Faltbakken – Wir sind Fünf, HC, 22€
Heyne Hard Core, ISBN 978-3-453-27299-6