Volker Heise – 1945

Volker Heise ist Regisseur, Dramaturg, Produzent und Dokumentarfilmer. Seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet. Dazu gehört der Grimme Preis für die Fernsehserie „Schwarzwaldhaus 1902“ und den Deutsche Filmpreis für die Produktionen „24h Berlin – Ein Tag im Leben“ und „24h Jerusalem“. Mit den Filmen „Berlin 1945 – Tagebuch einer Großstadt“ und „Berlin 1933“ hat der in der Hauptstadt lebende Volker Heise immer wieder Rückblicke in die Geschichte dokumentiert. So auch in seinem Buch „1945“
Der Zeitraum umfasst den Dezember 1944 bis Dezember 1945 und wird chronologisch von Tag zu Tag erzählt. Dabei greift der Autor auf Tagebücher, Briefe, Protokolle, Schriftstücke, Wochenschauen und Rundfunksendungen zurück. Ihm ist es wichtig über dieses Jahr aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen. Und das ist bemerkenswert gelungen. Zu Wort kommen neben bekannten Persönlichkeiten aus dieser Zeit auch Menschen die über ihr Leben, ihr Leid, ihre Hoffnungen, Ängste und Wünsche berichten. Es geht um Freizeitvergnügen wie Kinobesuche und Tanzabende, suche nach Wohnraum, Lebensmitteln und vermissten Menschen bis zum täglichen Grauen von Krieg, Zerstörung, Flucht, Vertreibung, Vergewaltigung, Hunger, Verrat und Verurteilung. Der Tod droht täglich in verschiedensten Formen. Auch Angehörige der Alliierten kommen zu Wort. Welche Zukunft wird für Deutschland geplant? Ein empfehlenswertes Buch, dass durch den chronologischen Aufbau bekannte Tatsachen mit dem täglichen Leben und dem Kampf ums Überleben verbindet. Ein Sachbuch mit persönlichem Tiefgang.

Text: Jutta Engelmayer
Volker Heise – 1945, HC, 28€
rowohlt Berlin, 978-3-7371-0201-8

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