Die Polizei erhält morgens um vier Uhr einen Notruf aus Uffing am Staffelsee. Ein Mann hatte im Nachbargarten einen Schuss gehört. Die eintreffenden Streifenbeamten finden im Garten einer Baustelle einen leblosen Mann. Als Hauptkommissarin Irmi Mangold den Toten sieht ist sie erschüttert. Der Mann ist noch so jung. Er wurde durch einen Schuss ins Herz getötet. Auf dem Boden liegen Reste eines Joints. In der Hosentasche des Toten finden die Beamten Ausweispapiere. Sein Name ist Joshua Heiligensetzer, er war zweiundzwanzig Jahre alt und lebte bei seiner Mutter in Uffing. Was hatte er im Garten des Hauses zu suchen? Irmi und ihre Kollegin Kathi befragen den Nachbarn. Er hatte die Polizei informiert. Die Baustelle gehört einer Frau aus Augsburg. Sie ließ das Einfamilienhaus in drei Ferienwohnungen umbauen. Die Nachbarn beschwerten sich über den Baulärm und die nächtliche helle Beleuchtung des Grundstücks. Auch die ständig wechselnden Bewohner wollten sie nicht. Der nächste Weg führte die Kommissarinnen zu der Mutter von Joshua. Sie ist Lehrerin und wohnt in einem Haus mit großem Gartengrundstück. Ihr Sohn passte auf die Baustelle auf und verdiente damit etwas Geld. Es wurde immer wieder Baumaterial in der Region gestohlen. Wurde Joshua von einer Diebesbande getötet? Durch weitere Gespräche erfahren Irmi und Kathi mehr über den Toten. Seine Mutter war geschieden. Sein Vater ein Schriftsteller, der ein hochprovokantes Werk verfasst hatte. „Boomer oder Etwas Besseres als den Tod findest du überall“, war ein Roman, der im Internet wütend diskutiert wurde. Der Generationenkonflikt war ein heißes Thema. Joshua führte im Netz eine regelrechte Battle mit seinem Vater. Seine Kindheit war kompliziert, der Vater war arrogant und eitel. Irmi überlegt ob auch in diesen schwierigen Familienverhältnissen ein Mordmotiv liegen könnte.
Nicola Förg ist Journalistin und Bestsellerautorin. Der 15. Band der Alpenkrimis taucht tief in den Generationskonflikt ein. Auch der Bauboom ist ein brisantes Thema. Materialmangel fördert den Diebstahl auf Baustellen. Wirtschaftliches denken von Eigentümern verärgert Bewohner in landschaftlich lukrativen Gegenden. Lieber Ferienwohnungen als langfristige Mieter. Wieder Themen, die von Nicola Förg gern in ihren Krimis verarbeitet werden.
Die routinierte Autorin legt wieder einmal einen Roman vor, der Spannung mit sozial brisanten Komponenten unterhaltsam präsentiert.
Text: Jutta Engelmayer
Nicola Förg – Zornige Söhne, PB, 17€
Piper, 978-3-492-06415-6