Eigentlich hat die forensische Anthropologin Tempe Brenan Grund zur Freude. Ihre Tochter Katy hat ihre Dienstzeit beim Militär beendet. Immer wenn Katy im Einsatz war, machte sich die Mutter Sorgen. Das ist jetzt vorbei. Trotzdem bemerkt sie Verhaltensänderungen bei der jungen Frau. Sie ist verschlossener und Tempe kann nur ahnen, dass Vorfälle während dem Einsatz der Grund dafür sein könnten. Auch im Sonnenstaat North Carolina ist der Winter eisig. Die Temperaturen sinken und Schnee wird erwartet. Dienstlich hat die Anthropologin wenig zu tun, auch das Verbrechen scheint im Winterschlaf zu sein. Doch der Frieden ist beendet, als die beiden Frauen auf der Veranda von Tempes Haus, ein Paket mit makabrem Inhalt finden. Ein menschlicher Augapfel. Tempe macht sich an die Untersuchung und findet einen Verweis auf ein Kloster. Dort wird ein Schädel gefunden. Bald darauf wird eine mumifizierte Leiche in einem Nationalpark entdeckt. Es scheint keine Zusammenhänge zwischen den Fällen zu geben, aber Tempes Instinkt warnt sie. Was verbindet die Funde? Weitere Zwischenfälle machen Tempe klar, dass es um sie geht.
Kathy Reichs schrieb ihren ersten Roman aus der Tempe Brennan Reihe 1998. Seitdem sind über zwanzig Folgebände erschienen. Die Leser sind immer noch fasziniert. Die Serie „Bones – Die Knochenjägerin“ basiert auf den Büchern und wurde von der Autorin mitkreiert. Reichs weiß, wovon sie schreibt. Sie ist zertifizierte forensische Anthropologin. Der Detailreichtum in ihren Thrillern begeistert die Leser. Auch der neue Roman „Kalte, Kalte Knochen“ gehört in diese Kategorie. Altbewährte Charaktere helfen Tempe Brennan bei den Ermittlungen. Das besondere an diesem Roman ist der Verweis auf alte Verbrechen. Ein Zusammenhang zu dem neuen Fall lässt sich dadurch aber nicht herstellen. Die Spannung bleibt erhalten. Wieder ein gelungener Thriller mit einem Sog, der zum Weiterlesen auffordert.
Text: Jutta Engelmayer
Kathy Reichs – Kalte, Kalte Knochen, HC, 22€
Blessing Verlag, ISBN 978-3-89667-740-2