Edinburgh 1890. Immer wieder stehlen Grabräuber Verstorbene aus den Gräbern und verkaufen die Toten. Die Medizinische Fakultät benötigt Leichen für die Ausbildung der Studenten. Bedarf ist vorhanden, aber die Universität darf sich nicht mit Grabräubern in Verbindung bringen lassen. Inspector Adolphus McGray ertappt zwei Grabräuber auf dem Friedhof. Leider ist er nicht schnell genug, die Täter flüchten und lassen ihre Beute zurück. Als McGray die Leiche anschaut gefriert ihm das Blut in den Adern. Das Zeichen des Teufels ist ins Gesicht gebrannt. Bald darauf findet sich in der Irrenanstalt Edinburghs das gleiche Zeichen mit dem Blut eines getöteten Patienten an die Wand geschmiert. McGray ist entsetzt. Seine Schwester Amy, Pansy genannt, ist in diesem Haus eingesperrt. Ihr wird die brutale Ermordung ihrer Eltern unterstellt. Auch ihren Bruder hat sie die Hand verstümmelt. Ihm fehlt seitdem ein Finger und er wird Nine Nails genannt. Pansy wurde als Geisteskranke in die Irrenanstalt verbracht, aber die Familie McGray hat Feinde, die sie am liebsten als Mörderin hinrichten wollen. Dazu gehört der schmierige Anwalt Pratt und die alte Lady Anne Ardglas. In der Irrenanstalt kommt es zu Manipulationen von Indizien. Die Presse ist aufgehetzt und Pansy ist in großer Gefahr. Adolphus holt sich Hilfe von seinem früheren Kollegen Ian Frey, der sich auf seinen Landsitz in England zurückgezogen hat. McGray und Frey beginnen ihre Ermittlungen. Beide Leichen haben das Teufelszeichen und die Freunde beginnen in der medizinischen Fakultät mit ihren Ermittlungen. Sie decken organisierten Grab Raub auf. Auch in der Irrenanstalt zeigt das Verhalten von Mitarbeitern Auffälligkeiten. Dann gelingt Pansy die Flucht aus Edinburgh. Adolphus will die Unschuld seiner Schwester beweisen und die Spur führt zurück in die Vergangenheit, ins Elternhaus der McGrays in Dundee.
Der in Mexico City geborene Autor Oscar de Muriel zog für seine Promotion nach England. Heute lebt er in Manchester. „Der Teufel von Dundee“ ist der siebte und letzte Band mit den Inspektoren McGray und Frey. Die Geschichte begann mit der Strafversetzung von Ian Frey aus London ins kalte, ungemütliche Edinburgh. Dort lernte er den kauzigen Inspektor Adolphus McGray kennen. Beide ermittelten in Fällen, die etwas unheimlich wirkten. Im ersten Band erfährt der Leser von McGrays Familientragödie die sich durch die folgenden Bände wie ein roter Faden zieht. Immer in Andeutungen. Im letzten Band nun das fulminante Finale. Alle Geheimnisse werden im Laufe des Geschehens gelüftet und dem Autor gelingt ein schlüssiges Ende. Trotzdem bleibt am Schluss eine gewisse Trauer, muss sich der Leser doch von einem gut eingespielten originellen Team verabschieden. Doch zum Trost sei gesagt, der Autor lässt Möglichkeiten für weitere Ermittlungen offen.
Text: Jutta Engelmayer
Oscar de Muriel – Der Teufel von Dundee, TB, 12€
Goldmann, 978-3-442-49251-0