Oliver Hilmes studierte Geschichte, Politik und Psychologie. Er promovierte in Zeitgeschichte und arbeitet für die Stiftung Berliner Philharmoniker. Als Schriftsteller wurde er durch Biografien u.a. über Alma Mahler-Werfel, Cosima Wagner und Ludwig II. bekannt. Sehr erfolgreich war auch sein Buch Berlin 1936, über die Olympischen Spiele, dass in viele Sprachen übersetzt wurde. Jetzt erschien sein neuestes Werk im Siedler Verlag: Ein Ende und ein Anfang – Wie der Sommer 1945 die Welt veränderte.
Das Buch eröffnet mit einem Zitat von Alfred Döblin: „Dass diese Bestie endlich daliegt, gut; aber was hat sie angerichtet.“ Ein Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart im Mai 1945. Am Ende des Buchs ein Foto von zwei Mädchen, die in Rucksäcken ihre kostbaren Puppen tragen. Gehen sie in eine bessere Zukunft? Dazwischen viele Seiten Zeitgeschichte. Erzählt von und über die Menschen dieser Zeit. Politiker, Soldaten, Überlebende. Unbekannte, Berühmte, Täter und Opfer. Wie planen die Alliierten die Zukunft von Deutschland? Die Sieger werden das Land aufteilen. Wie werden und sollen die Deutschen leben? Oliver Hilmes schreibt über Tatsachen, Hoffnungen, Ängste und über das tägliche Leben der Menschen. Das Land befindet sich an einem Wendepunkt – wohin wird die Reise gehen?
Das Buch ist leicht zu lesen. Die Kapitel sind kurz und lassen ein Bild vor dem inneren Auge entstehen. Dabei gelingt es dem Autor historische Tatsachen klug zusammenzufassen und mit persönlichen Aussagen von Zeitzeugen zu verknüpfen. Das Erkennen von Zusammenhängen wird klarer. Dadurch wird ein sachlicher Hintergrund sehr persönlich erzählt. Ein empfehlenswertes Buch über die deutsche Geschichte.
Text: Jutta Engelmayer
Oliver Hilmes – Ein Ende und ein Anfang, HC, 25€
Siedler Verlag, 978-3-8275-0189-9