Alex Beer – Der zweite Reiter – Der erste Fall für August Emmerich

Wien 1919. Der 1. Weltkrieg ist verloren, die Monarchie abgeschafft. Hinter den Fassaden der einst prächtigen Metropole herrscht Armut und bittere Not. Nur wenige Menschen können noch im Wohlstand leben. Viele Soldaten kehren verletzt an Leib und Seele von den Schlachtfeldern zurück. Es herrscht Arbeitslosigkeit und die Grundversorgung für die Bevölkerung leidet. Selbst Menschen mit Arbeit können nur schwer den Unterhalt für Wohnung, Lebensmittel und Heizmaterial aufbringen. Der Polizeiagent August Emmerich wurde im Krieg von einem Granatsplitter verwundet. Starke Schmerzen unterdrückt er mit gestohlenem Heroin. Sein Chef und seine Kollegen wissen nichts von seiner Invalidität. Emmerich wird mit seinem neuen Assistenten Ferdinand Winter, der aus einem vormals gutsituierten Haushalt stammt, auf den Anführer eines Schleichhändlerrings angesetzt. Veit Kolja organisiert Vorräte, versteckt sie an geheimen Plätzen und tauscht die Ware gegen Wertgegenstände ein. Damit hat er und seine gut organisierte Bande bereits ein Vermögen ergaunert. Emmerichs Chef will unbedingt Erfolge sehen. Bei der Verfolgung entdeckt Winter eine Leiche. Zunächst wird der Tote für einen Selbstmörder gehalten, aber Emmerich ist misstrauisch. Als weitere tote Männer auftauchen beginnt Emmerich zusammen mit Ferdinand Winter die Todesfälle zu untersuchen. Die beiden Ermittler entdecken Gemeinsamkeiten zwischen den Fällen, alle waren im Krieg als Soldaten in Galizien in einer Einheit eingesetzt. Eines nachts wird Emmerich überfallen und seine Dienstwaffe gestohlen. Mit dieser Pistole wird ein weiterer Mord begangen und Emmerich wird als Tatverdächtiger festgenommen. Dem Polizeiagenten gelingt die Flucht und ausgerechnet Veit Kolja, der Kopf der Schieberbande kann ihm helfen.
Die Autorin Alex Beer hat Archäologie studiert und lebt in Wien. „Der zweite Reiter“ ist der erste Krimi mit dem Polizisten August Emmerich. Ein sarkastischer, hartnäckiger Ermittler der sehr eigenständig arbeitet. Die düstere Atmosphäre der Nachkriegszeit ist gut recherchiert und lebendig erzählt. Die Charaktere sind prägnant gezeichnet. Von der ersten Seite an wird der Leser in die Story gezogen. Eine Fortsetzung ist in Planung. Alex Beer ist mit diesem Krimi ein Roman gelungen der bei richtiger Besetzung verfilmt werden könnte.

Text: Jutta Engelmayer
Alex Beer – Der zweite Reiter, geb, 19,99€
Limes, 27.03.2017, ISBN 978-3-8090-2675-4

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