Edeltraud Cebulla ist die Sekretärin von Hauptkommissar Bodo Völxen. Sie ist eine gewissenhafte Mitarbeiterin und kümmert sich gut um ihren Chef. Völxen hat sich nie um das Privatleben seiner Sekretärin gekümmert. Er weiß nicht besonders viel von ihr. Jetzt sitzt Frau Cebulla ziemlich derangiert in Völxens Büro und bittet ihn um ein Gespräch. Er ist irritiert, den eigentlich hat Frau Cebulla frei, ein verlängertes Wochenende durch einen Brückentag. Sie sieht regelrecht fertig aus. Rote Augen, fleckige Haut und geschwollene Tränensäcke. Sie möchte eine Person als vermisst melden. Ihr Freund meldet sich nicht und ist über sein Handy nicht erreichbar. Sie hatten einen gemeinsamen Kurzurlaub geplant. Er wollte sie zuhause abholen. Frau Cebullas Bekannter heißt Viktor Füssli, ist Schweizer und lebt in Hamburg. Völxen kann es nicht fassen. Seine unscheinbare Sekretärin hat rot lackierte Fingernägel und hat einen Liebhaber. Seid drei Monaten sind die beiden zusammen. Völxen ist die Sache unangenehm. Eigentlich ist das Sache der Vermisstenstelle. Trotzdem meldet sich sein Gewissen. Er fragt Frau Cebulla nach weiteren Details. Der Mann hat keinen Festnetzanschluss, weil er als Weinhändler beruflich viel unterwegs ist. Edeltraut Cebulla hat bereits recherchiert. Auf der A7 zwischen Hamburg und Hannover gab es keinen Unfall. In seiner Hamburger Wohnung, nahe der Elbchaussee, ist niemand zuhause. Seinen Wagen, einen Mercedes Coupe, konnte sie in der Nähe der Wohnung nicht finden. Völxen wird misstrauisch. Er fragt vorsichtig nach, ob der Mann vielleicht verheiratet ist. Frau Cebulla bestreitet das. Die beiden hatten Zukunftspläne. Ein Weingut in Frankreich war das Ziel. Sie hatte Viktor Füssli über eine Kontaktanzeige kennengelernt, gesteht sie ihrem Chef. Der Hauptkommissar fragt seine Sekretärin, ob sie dem Mann Geld geliehen hat. Er denkt an einen Betrüger.
Das der alte Hase nicht ganz unrecht hat, wird kurze Zeit später entdeckt. Eine Frau wird tot in ihrer Wohnung gefunden. Auch sie hatte Kontakt zu Viktor Füssli. Jetzt hat das Team von Völxen einen Mordfall aufzuklären. Frau Cebulla ist auf einen Heiratsschwindler reingefallen. Ist auch sie in Gefahr?
Susanne Mischke hat sich bereits mit vielen Romanen einen renommierten Platz unter den deutschen Krimischriftstellern gesichert. „Zärtlich ist der Tod“ ist bereits der 8.Fall des in Hannover ermittelnden Teams um Bodo Völxen. Der auf dem Land lebende Hauptkommissar ist glücklich verheiratet, ist Besitzer eines Restbauernhofs, einer kleinen Schafherde und eines Hundes. Er trinkt gern mit seinem Nachbarn ein Herrenhäuser Bier und bei dem Wort Diät, obwohl er sie nötig hätte, knurrt ihm der Magen. Auch wenn diese Beschreibung auf einen älteren, gemütlichen Mann deutet, ist Völxen und sein Ermittlerteam sehr erfolgreich. Diese Charakterköpfe machen den hauptsächlichen Charme der Krimis von Susanne Mischke aus. Die Autorin stellt mit „Zärtlich ist der Tod“ eine freudig erwartete Fortsetzung der Hannover Krimis vor. Die Story erfüllt wieder einmal die hohen Erwartungen. Weiter so!
Text: Jutta Engelmayer
Susanne Mischke – Zärtlich ist der Tod, PB, 15€
Piper Verlag, 978-3-492-06128-5