Die junge Biologin Nathalie kommt nach Dalsland um zu forschen. In dieser abgelegenen Gegend in Schweden will sie im Moorgebiet Bodenproben entnehmen und untersuchen. Vor Jahren wurde in diesem Feuchtgebiet eine Moorleiche aus der Eisenzeit gefunden. Damals wurden dem Moor Opfer gebracht, auch Menschen. Moorleichen wurden getötet und deshalb kommen sie den Legenden nach nie zur Ruhe.
Nathalie ist Wissenschaftlerin und daran gewöhnt analytisch zu denken. Sie kennt das Moor aus ihrer Kindheit. Das erwähnt sie niemanden gegenüber, denn sie verließ die Gegend nach einer schrecklichen Familientragödie. Die scheue junge Frau lernt den Studenten Johannes kennen, der oft und bei jedem Wetter im Moor joggt. Er hilft ihr manchmal beim Sammeln der Proben. Eines Tages beobachtet sie ihn von ihrem Fenster aus ins Moor laufen. Es ist ein regnerischer, stürmischer Tag. Plötzlich ist es ungewöhnlich still. Nathalie spürt eine innere Unruhe und macht sich auf den Weg ins Moor um Johannes zu suchen. Sie findet ihn bewusstlos, am Kopf hat er eine Verletzung. Der Student wurde niedergeschlagen. Nathalie entdeckt in der Nähe ein ausgehobenes Grab.
Maya Linde ist nebenberuflich Polizeifotografin, hauptberuflich ist sie eine bekannte Künstlerin die bereits auf Ausstellungen ihre Fotos präsentiert hat. Nach dem Überfall auf den Studenten wird sie ins Moor geschickt, um den Tatort zu dokumentieren. Als sie die Fotos entwickelt erkennt sie im Hintergrund eine geduckte, verschwommene Person. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen und entdeckt mehrere Gräber im Moor. Die Leichen darin sind Personen, die bereits seid vielen Jahren vermisst wurden.
Die Schwedin Susanne Jansson ist Fotografin und Journalistin. Schon als Kind war sie süchtig nach Krimis. Ein Dokumentarfilm über Moorleichen in Nordeuropa war ihr Motiv diesen Kriminalroman zu schreiben.
Die Protagonisten in diesem Roman sind eine Wissenschaftlerin und eine Fotografin. Eine analytisch denkend, von einem Gerüst aus Regeln gestützt, die Andere Zwischentöne und Nuancen wahrnehmend, feinsinnig und kreativ. Beide stellen den Hintergrund dieser Geschichte dar. Und natürlich das Moor. Schon immer mit Mystik, Ängsten und Legenden behaftet. Dieses Erstlingswerk entwickelt bereits ab der ersten Seite einen Sog in die Geschichte, dem man sich gerne hingibt und in der Handlung haltlos versinkt.
Text: Jutta Engelmayer
Susanne Jonasson – Opfermoor, PC, 318 S., 15€
C.Bertelsmann, 978-3-570-10336-4