Die Stockholmer Kriminalkommissarin Maya Topelius wird mit ihrem Partner Pär Stenquist nach Östersund in Nordschweden geschickt, um die lokale Polizei zu unterstützen. Der bekannte Umweltaktivist Mats Anderberg wurde tot im Wald gefunden. Entdeckt wurde er von einem kleinen Mädchen. Frida wohnt mit ihrer Mutter in einem Haus im Wald. Nachdem sie aus dem Schulbus ausgestiegen war, nahm sie eine Abkürzung durch das Unterholz. Ihre Mutter hatte ihr verboten die Waldwege zu verlassen, aber Frida kannte sich gut aus und nahm eine Abkürzung. In Nordschweden ist es im Winter früh dunkel und Frida sieht den Toten nur schemenhaft. Neugierig schaut sie genauer hin und sieht das noch frische Blut auf dem Rücken. Plötzlich hört sie das Knacken von Ästen und rennt zurück auf den Weg. Sie ist nicht weit weg von ihrem Haus. Frida bemerkt das ihr die Scheinwerfer von einem Auto folgen. Schnell flüchtet sie in die Sicherheit ihres Zuhauses.
Als die Stockholmer Kommissare die Polizeistation in Östersund erreichen, wollen sie sich so schnell wie möglich einen Überblick von den örtlichen Kollegen geben lasse. Schnell stellen sie fest, dass hier die Uhren anders laufen. Maja möchte den Tatort sehen und erkennt, wie schlampig die Polizei sich im Wald verhalten hat.
Mats Anderberg war Umweltaktivist, ein sehr charismatischer Mann mit großer Überzeugungskraft. Er hatte in Östersund eine Firma geleitet, die sich aktiv gegen die industrielle Abholzung in Schweden einsetzte. Damit hatte er sich keine Freunde geschaffen. Holzwirtschaft im großen Maßstab war in der Region ein führender Wirtschaftszweig.
Frida spielte mit ihrer Freundin Detektiv und hatte sich in der Dunkelheit zu dem Bürohaus der Umweltaktivisten geschlichen. Plötzlich sehen sie eine Gestalt und das Haus steht in Flammen. Die Mädchen laufen weg, unsicher ob sie von der Person im Dunklen gesehen worden sind. Die Kommissare stoßen bei den Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Dann zieht ein Schneesturm auf und Frida verschwindet im Wald.
Sandra Åslund hat bereits Krimis geschrieben, die in Frankreich spielen. Bevor sie Autorin wurde, arbeitete sie deutschlandweit als Maskenbildnerin an Theatern und Opernhäusern. Jetzt lebt sie mit ihrer Familie im Süden von Schweden. „Im Herzen so kalt“ ist der erste Schweden-Krimi einer neuen Reihe. Umweltthemen sind aktuell ein großes Thema. Auch Skandinavien ist davon nicht ausgeschlossen. Die riesigen Wälder sind gefährdet. Der Fall ist im tiefen Winter angesiedelt. Nicht weit vom Polarkreis ist das Tageslicht zu dieser Jahreszeit rar. Die fremden Kommissare aus Stockholm haben es schwer ihre Ermittlungen durchzuführen. Die Autorin beschreibt Ort und Protagonisten lebendig. Das eisige nordschwedische Klima wird mit viel heißem Kaffee und Zimtschnecken für die Kommissare erträglich gemacht. Der Leser darf sich auf ein paar unterhaltsame Stunden freuen. Die Folgebände sind bereits angekündigt.
Text: Jutta Engelmayer
Sandra Åslund – Im Herzen so kalt, PB, 12,99,-€
Ullstein, 978-3-548-06820-6