London im späten 19. Jahrhundert. Thaniel Steepelton lebt mit dem japanischen Adligen Keita Mori zusammen in der britischen Hauptstadt. Keita ist ein genialer Feinmechaniker der Uhren und mechanisches Spielzeug herstellt und er kann in die Zukunft sehen. Thaniel hat japanisch gelernt und wird vom Innenministerium als Übersetzer beschäftigt. Eines Tages erhält er den Auftrag nach Japan zu reisen. In der britischen Gesandtschaft in Tokio ist das Personal in einen Streik getreten. In dem Gebäude treiben Geister ihr Unwesen. Mori begleitet ihn auf der Reise. In Tokio angekommen sucht Thaniel die britische Gesandtschaft auf und verschafft sich einen Überblick. Das Personal weigert sich bestimmte Tätigkeiten auszuüben, damit die Geister nicht herausgefordert werden. Dazu gehört kein Feuer zu machen. Die britischen Mitarbeiter sitzen in einem kalten Haus und bekommen kein warmes Essen. Auch Thaniel sieht die Geister und er soll herausfinden, was hinter dem Spuk steckt. Keita Mori ist beunruhigt und hat Angst. In Tokio geschehen seltsame Dinge. Die politische Situation ist gefährlich. Der Nationalismus ist auf dem Vormarsch. Die russische Flotte belagert die japanische Küste. Dann verschwindet Mori spurlos. Thaniel macht sich große Sorgen. Er glaubt an Zusammenhänge zwischen dem Verschwinden Moris und der aufgeladenen Atmosphäre im Land. Thaniel Steepelton begibt sich auf die Suche nach dem Uhrmacher.
Natasha Pulley studierte in Oxford englische Literatur. Weitere Studien setzte sie in Tokio fort. „Die verlorene Zukunft von Pepperharrow“ ist ihr dritter Roman. Und wieder ist der Autorin eine wunderbare Geschichte über den Uhrmacher Keita Mori gelungen. Die Handlung ist ungewöhnlich, dramatisch und überraschend. Die Figuren sind tiefsinnig und voller Geheimnisse. Ein Buch, in das man sich hineinträumen kann. Unbedingt lesenswert.
Text: Jutta Engelmayer
Natasha Pulley – Die verlorene Zukunft von Pepperharrow, HC, 26€
Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-98729-4