Endlich ist es soweit. Kluftinger ist Großvater geworden. Stolz präsentiert er an Allerheiligen den Familiennachwuchs. Die ganze Familie besucht traditionell den Friedhof. Auch Dr. Langhammers Familie ist gewachsen. Der von Kluftinger lieber aus der Ferne gesehene Arzt ist auf den Hund gekommen. Wittgenstein heißt der ungarische Wischler und wird noch eine tragende Rolle spielen. In einer entlegenen Ecke auf dem Friedhof macht sich plötzlich Unruhe breit und sofort ist der Kommissar in Kluftinger geweckt. Als er an den Ort des Geschehens gelangt, findet er ein frisches Grab mit einem Holzkreuz, auf dem sein Name steht. Was er zunächst noch als schlechten Scherz ansieht, wandelt sich, als einige Tage später seine Todesanzeige in der Allgäuer Zeitung erscheint in einen Verdacht. Als Spruch liest er in der Anzeige: „We`ll fly you tot he promised land“, ein Songtitel der von Kluftinger in seiner Jugend verehrten Les Humphries Singers. Trachtet jemand dem Kommissar nach dem Leben? Kluftinger und seine Kollegen stellen Überlegungen an. Vielleicht will ein von Kluftinger verfolgter Täter späte Rache üben? Er denkt an einen Meisterdieb, der sich auf Kunstraub spezialisiert hatte. Kluftinger hatte ihn verbissen verfolgt, aber nie fassen können. Aktuell wurde wieder aus einem Museum ein kostbares Bild gestohlen. Die Spuren weisen auf die Handschrift des sich immer noch auf freiem Fuß befindlichen Kunsträubers hin. Zusätzlich zeigt der Tathergang notwendiges Insiderwissen über die Überwachung im Museum. Gibt es einen Maulwurf bei der Polizei? Wo sollen die Kommissare mit den Ermittlungen beginnen? Kluftinger`s Gedanken wandern immer wieder in seine Vergangenheit. Er erinnert sich an seine Jugendclique, die sich durch eine schreckliche Geschichte auflöste. Auch sein erster Mordfall fällt ihm wieder ein. Damals gelang ihm als jungem Streifenbeamten der Wechsel in eine andere Dienststelle. Die Beamten beginnen, die Menschen aus Kluftingers Vergangenheit wiederzufinden.
Die beiden Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr kennen sich schon seid ihrer Schulzeit und arbeiten bereits seid vielen Jahren als Team zusammen. Entstanden sind unter anderem die Romane um den kauzigen Allgäuer Kommissar Kluftinger. Viele dieser Krimis sind verfilmt worden. Der vorliegende aktuelle Band „Kluftinger“ zeigt immer wieder durch Erinnerungen Eindrücke aus der Jugend und dem Beginn der Karriere als Kriminalbeamter des Kommissars. Wie immer ist die Geschichte mit einer ordentlichen Portion Humor gewürzt, aber zum ersten Mal legt sich ein Schatten über das Leben von Klufti. Selbstzweifel und Sorgen um sein Team belasten Kluftinger und die Autoren geben ihm damit einen neuen, tieferen Charakterzug. Es bleibt die gespannte Erwartung wie es weitergeht.
Text: Jutta Engelmayer
Michael Kobr und Volker Klüpfel – Kluftinger, geb, 22€
Ullstein, 978-3-550-08179-8