Erzählt wird die Geschichte von der alten Selma und ihrer Enkeltochter Luise. Sie leben in einem Dorf. Jeder kennt jeden und erstaunlicherweise helfen sich die Bewohner untereinander. Es gibt keine Boshaftigkeit im Ort.
Selma verfügt über eine seltsame Gabe. Träumt sie in der Nacht von einem Okapi, stirbt am nächsten Tag jemand aus dem Dorf. Selma weiß nicht, wen es treffen wird. Als sie wieder so einen Traum hat, erzählt sie Luise davon. Sie versuchen dieses Wissen für sich zu behalten, aber wie es im Leben so ist, erreicht die Nachricht die Bewohner im Dorf. Jeder macht sich Gedanken, wen es treffen könnte. Der Blick auf die Uhr hat etwas Bedrohliches. Der Tod schlägt vorhersehbar zu, aber wen es trifft, beeinflusst das Schicksal der Menschen im Dorf tief.
Das Leben geht weiter und Luise lernt die Liebe kennen. Es ist ein Mann den sie zufällig trifft. Diese Liebe ist voller Komplikationen, denn der Mann den Luise liebt ist Buddhist und lebt in einem japanischen Kloster. Hin- und hergerissen zwischen seinem Glauben und Luise hält er über viele Jahre die Beziehung aufrecht. Auch die verwitwete Selma wird seit vielen Jahren von einem guten Freund geliebt. Die nie eingestandene Liebe des Mannes ist ein großes Thema. Ist die Freundschaft wichtiger als ein Liebesgeständnis? Mariana Leky ist Kulturjournalistin und sei vielen Jahren Buchautorin. „Was man von hier aus sehen kann“ ist ein emotionales Buch. Sprachlich manchmal gewöhnungsbedürftig, aber voller Fantasie, Humor und besonderer Charaktere. Es lohnt sich, diese Personen kennenzulernen.
Text: Jutta Engelmayer
Mariana Leky – Was man von hier aus sehen kann, TB, 12€
Dumont, 9783832164577