Niemand scheint den Jakobsweg ohne Grund zu gehen. So auch Alma und Frieda. Sonst haben die beiden Italienerinnen kaum etwas gemeinsam, außer ein gebrochenes Herz. Alma ist jung und hat sich gerade mit der Eröffnung eines Buchladens einen Traum erfüllt. Zusammen mit ihrer Freundin macht sie weit ab von der Stadt einen Reiturlaub. Dort lernt sie Bruno kennen und lieben. Aber so, wie Alma die Stadt und ihren Laden liebt, braucht Bruno das Land, seine Familie und seine Pferde. Nach einem Stadtbesuch bei Alma muss er kurzfristig wegen einem kranken Pferd zurück auf seinen Hof. In der Stadt fühlt er sich nicht wohl. Er möchte Almas Wunschträume mit ihrem Geschäft nicht zerstören und trennt sich von ihr. Alma ist todunglücklich. Bruno ist vor Jahren den Jakobsweg gegangen und hat Alma Details von seiner Wegstrecke hinterlassen. Sie beschließt den gleichen Weg zu gehen um sich über ihre Gefühle für Bruno klar zu werden. Auf dem Jakobsweg trifft sie Frida, eine Psychologin über 50 Jahre alt und seit Kurzem Witwe. Ihr portugiesischer Ehemann war als Mediziner bei den Ärzten ohne Grenzen immer wieder an den Brennpunkten im Ausland unterwegs. Das war seine Passion. Frida ertrug ihre Ängste um ihn Jahr für Jahr. Eines Tages erhielt sie die Nachricht vor der sie immer Angst hatte. Manuel verstarb während einem Einsatz. Plötzlich ist ihr Leben leer. Ihren Beruf als Psychologin kann sie nicht mehr ausüben. Sie beschließt auf dem Jakobsweg bis nach Portugal zu wandern. Auf den Spuren ihres verstorbenen Mannes will sie seine Familie und alte Freunde besuchen. Die beiden Frauen lernen sich auf dem Jakobsweg kennen. Aus Verständnis füreinander entwickelt sich eine Freundschaft. Fioly Bocca ist eine italienische Autorin. Ihr Debütroman „Das Glück der fast perfekten Tage“, war in Italien ein Bestseller. „Das Glück am Endes des Weges“, ist eine still erzählte Geschichte um die Leiden und dem Glück der Liebe. Der Roman gleitet dabei aber nie in den Kitsch ab, sondern erzählt von zwei Frauen, die sich ihren Lebensweg vollkommen anders vorgestellt haben. Schicksalhaft müssen sie mit ihrer neuen, unverhofften Lebenssituation klarkommen. Der Jakobsweg fordert die Frauen mental und körperlich. Ein ganz anderes Zeitempfinden und eine völlig neue Einteilung der körperlichen Ressourcen lassen die Gedanken in neue Bahnen gleiten. Am Ende wartet ein anderes Bewusstsein auf die Sicht der Dinge.
Text: Jutta Engelmayer
Fioly Bocca – Das Glück am Ende des Weges, HC, 18€
Wunderlich, 978-3-8052-0039-4
Fioly Bocca – Das Glück am Ende des Weges
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