Der Winter in Berlin im Jahr 1879 ist eiskalt. Felix Blom, ehemaliger Meisterdieb von Berlin und die frühere Prostituierte Mathilde Voss haben vor acht Monaten eine Detektei gegründet. Sie leben im Krögel, einem heruntergekommenen Wohnblock mitten in Berlin. Dort befindet sich auch ihr Büro. Sie sind fast bankrott. Die Lage ihrer Detektei zieht keine zahlungskräftigen Kunden an. Jetzt droht auch noch der Abriss ihrer armseligen Unterkunft. Felix und Mathilde ziehen sich ihre besten Kleidungsstücke an und machen sich auf die Suche nach lukrativen Fällen. Durch Zufall belauscht Felix Blohm ein Gespräch. Die Gruft eines kürzlich verstorbenen Professors wurde aufgebrochen. Gestohlen wurde nichts. Nur ein zerbrochener Leuchter und Blutspuren wurden am Tatort gefunden. Selbst die Türen der Gruft wurden nicht aufgebrochen. Die Polizei wird nicht ermitteln. Felix besucht die Witwe des Verstorbenen und bietet seine Hilfe an. Endlich hat die Detektei einen neuen Fall. Kurz darauf wird ein Kleinganove brutal ermordet. Die Fälle scheinen einen Zusammenhang zu haben. Felix Blohm kennt sich mit Einbrüchen aus. Er weiß das es in Berlin Handwerker gibt, die Nachschlüssel, sogenannte Tanteln, anfertigen können. Felix besucht den Tantelmacher, den er noch aus seiner Zeit als Gauner kennt. Der alte Mann ist aber aufgrund einer schweren Handverletzung nicht mehr in der Lage Tanteln herzustellen. Wer in Berlin beherrscht dieses Handwerk noch? Felix Blohm macht sich auf die Suche nach seinem alten Mentor Arthur Lugowski. Der ist einer der großen Gangsterbosse in Berlin. Mathilde und Felix geraten ungewollt zwischen rivalisierenden Gangsterbanden. Die Ermittlungen werden durch die Polizei zusätzlich erschwert. Als ehemaliger Häftling steht Felix Blohm immer noch unter Beobachtung.
Die in Wien lebende Autorin Alex Beer hat mit ihrer Reihe um den Kriminalinspektor August Emmerich Bestseller geschrieben, die mit einigen Preisen ausgezeichnet wurden. Die neue Reihe mit dem Detektiv Felix Blohm spielt in Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Im ersten Band „Der Häftling aus Moabit“ wurde dieser neue Charakter eingeführt. Er war ein genialer Meisterdieb, der nur durch Verrat von der Berliner Polizei verhaftet werden konnte. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis stand er vor dem Nichts. Mathilde Voss hatte ein Leben als Prostituierte hinter sich gelassen. Nachdem die beiden sich im Wohnblock Krögel kennengelernt hatten, beschlossen sie mit einer Detektei einen Neustart zu beginnen. Ein gerissenes Schlitzohr trifft auf eine charmante Dame mit großer Lebenserfahrung. Dieser Background der beiden Protagonisten macht neugierig. So war der erste Band der Felix Blom Reihe bereits erfolgreich. Der 2. Band entstand nach einer wahren Begebenheit. Die Autorin entdeckte in einer alten Zeitung einen Hinweis auf einen Einbruch ohne Diebstahl in eine Gruft. „Felix Blohm – Der Schatten von Berlin“ hat das Potential zu einem Bestseller.
Text: Jutta Engelmayer
Alex Beer – Felix Blom – Der Schatten von Berlin, PB, 18,-€
Limes, 978-3-8090-2764-5