Nach „Sleeping Beauties“, dem vorletzten Roman von Stephen King, verfasst zusammen mit seinem Sohn Owen King, jetzt der neue Schocker „Der Outsider“. Es ist, kaum zu glauben, sein 59. Roman. Das schafft man nur mit extremer Disziplin, in seinem Fall 10 Seiten pro Tag. „Der Outsider“ kommt ziemlich fettdaher und startet für King ungewöhnlich als Kriminalroman. Ort der Handlung ist Flint City in Oklahoma. Hier geschieht ein bestialischer Mord. Ein Junge wird sexuell missbraucht und danach verstümmelt. Alle Indizien weisen auf den ortsbekannten und beliebten Baseballtrainer Terry Maitland. Nur dieser hat ein absolut wasserdichtes Alibi und er befand sich zur Tatzeit in einer anderen Stadt. Nach einer spektakulären Verhaftung während eines Baseballspiels durch den Ermittler Detective Anderson, geraten die Dinge schnell völlig außer Kontrolle. Der für King typische Horror beginnt.
„Der Outsider“ gehört klar zu den großen Romanen Kings. Brilliant zeichnet er das amerikanische Kleinstadtmilieu. Die trostlosen Seniorenheime kommen uns seltsam vertraut vor. Der wahre Horror lauert nicht nur im Unbekannten und Übersinnlichen, sondern im Alltag. Der erste Stephen King Roman der Trump Ära. Da geht noch mehr.
Text: Ulf Engelmayer
Der Outsider – Stephen King, HC, 26,-€
Heyne, 978-3-453-27184-5