Im ersten Band wurde der deutsche Kommissar Leander Lost im Austausch für ein Jahr nach Portugal an die Algarve versetzt. Lost ist ein Asperger-Autist, der ein brillantes fotografisches Gedächtnis besitzt, aber mit den Gefühlen anderer Menschen große Probleme hat. Vor allem kann er nicht lügen. Das macht es seinen neuen Kollegen schwer, wenn sie die Auslegung der Gesetzte etwas ausweiten. Während seines ersten Falls wurde er schwer verletzt. Jetzt ist er genesen und bereit für neue Aufgaben, die auch nicht lange auf sich warten lassen.
Die immer zuverlässige Kollegin Theresa Fiadeiro erscheint nicht zu ihrem Dienst. Sub-Inspektorin Graciana Rosado sucht die Wohnung der Vermissten auf und findet ihr Handy. Ein Utensil, dass Theresa immer bei sich hat. Graciana ist beunruhigt startet eine Personensuche. Kurze Zeit später wird Teresa durch Zufall in einem Brunnenschacht gefunden. Sie wurde ermordet. Während die Kollegen nach Teresa suchten, bekamen die Sub-Inspektoren eine neue Chefin. Christina Sobral bringt gleich eine neue Aufgabe mit. Das Innenministerium hat einen Begleit- und Fahrdienst für eine Besucherin aus Angola angefordert. Flores Yola ist Journalsitin, besucht in Lagos die Grabstätte ihres aus Portugal stammenden Vaters und trifft sich mit dem Bürgermeister zu einem Abendessen. Anschließend soll sie zum Flughafen nach Faro gebracht werden um ihre Reise nach Lissabon fortzusetzten. Dort soll sie einen Vortrag über das portugiesische postkoloniale Zeitalter halten. Eine einfache Aufgabe für die Polizisten, aber der Tod von Teresa Fiadeiro bekommt einen aktuellen Bezug zu der angolanischen Journalistin. Leander Lost mit seinem analytisch arbeitenden Verstand und die intuitiv gesteuerte Graciana Rosado haben einen Fall vor sich, der höchste politische Brisanz hat.
Hinter dem Namen Gil Ribeiro verbirgt sich der erfolgreiche Drehbuchschreiber Holger Karsten Schmidt. Der Grimme Preisträger verliebte sich als junger Mann, während einer Interrail Reise in die Algarve. Seid dem fährt er immer wieder in die kleine Stadt Fuseta. Mit dem Charakter des Asperger Autisten Leander Lost hat er einen außergewöhnlichen Kommissar zum Leben erweckt. Sein Markenzeichen ist ein weißes Hemd mit schmaler schwarzer Krawatte und ein schwarzer Anzug. Diese auffällige Figur trifft auf südländischen Charme und eine vollkommen andere Lebensweise. Nach seinem ersten Fall hat er sich bei seinen Kollegen und dem sozialen Umfeld etabliert. Der seltsame Deutsche wird trotz seiner Andersartigkeit geschätzt. Gil Ribeiro hat damit einen Charakter entwickelt, von dem man süchtig wird. Die Dialoge zwischen Lost und seinen Kollegen sind eines Spock und Captain Kirk würdig.
Text: Jutta Engelmayer
Gil Ribeiro – Lost in Fuseta – Spur der Schatten, TB, 14,99€
Kiepenheuer und Witsch, 978-3-462-05124-7